De Roas auf Minka nei

 A oit´s Kolbermoorer Bauern-boor kimt´s erste moi in d´Welt naus und in d´Stod nei. Auf Minka soi´s geh´n. Des is a Gschicht. Zerst mit ´m Radl, dann mit der Bahn. Aber sie ham´s derbackt und san in Minka ookemma.

Wias aufm Bahnsteig stenga, do leest Muatta a Taferl: Geleise"! 
Sie daschrickt! "Vadda, ziag d´Schua aus, do muaß ma leise geh´n."
Da Vadda ziagt d´Schua aus, d´Muatta ziagt d´Schua aus und auf de Strümpf gengas zum Karstadt nei.

D´Muatta mechat an neier Reg´nschirm kaffa. Sie geht zum Portier und sagt; "Grüaß eana God, Herr Karstadt, i bräuchat an neien Schirm." Der Portier - sehr geschmeichelt - sagt freundlich: "Erst´n Stock." Schmarrn, denkt d´Muatta und geht an den nächsten Stand hie und suacht an Schirm. "Erstn Stock", sagt de Verkaiferin. Also geht’s an de andern Ständ.
Sie geht zum Vadda zruck und sogt: "Do kemma koan Schirm net kaffa, de sog´n oisam, mia miass´n erst an Stecka kaffa!"

De Zwoa genga weita. Ihr foit no was ei, wos sie braucha dat. "Vadda", sogt´s, "mia miassn no an Spiagl kaffa!

Nach langer Suacherei, oiwei no auf de Strümpf und d´Schua in der Hand, findens a Gloserei. Da Spiagl is schnoi ausgsuacht.
Da Vakaifer frogt höflich: "Soi i Eana den glei eischlogn?"
"Nana", sogt d´Muatta, "kaputte Spiegl ham ma dahoam grod gnua!".

 Weils scho amoi in da Stodt san, woins ins Theater.
Da Vadder frogt, was es da gibt.
"Was ihr wollt", sagt de Verkaiferin an der Kassa.

"Ja", sagt der Vadda "wos woin ma denn ?" Er überlegt, was er vo der Schui her kennt. Do foits eahm ei: "Nehma Wilhelm Tell."Aber im nächsten Moment wird er todernst. Do is ogschlong: "Programm 10 Pfennig."
Er daschrickt, geht zua d´Muatta zruck und sogt: "Do kinna mia net nei, do muaß ma nachn Gwicht zoin, pro Gramm 10 Pfenning steht do, und des is mir bei deine zwoa Zentner einfach z´deia." Der gleichen Meinung is d´Muatta a.

Mit der ganzen Rumlauferei sans hungri und miad worn. Oisa suachens a Hotelzimmer. Doppelzimmer gibts nimma, sie miaßn zwoa Oanzelzimmer nehma. Da Vadda sogt: "Des macht fei nix, mei Oide hab i jede Nacht bei mir!".

Bevors schlaffa genga, woins no wos essn. Sie genga ins Restaurant. Da Oba bringt d´Speiskartn.   Ois erstes steht drauf: "Kartoffelsuppe". "Na", sogt der Vadda, "an ganzn Tog sichi dahoam Kartoffeln und jetz soi in der Stodt ano a Kartoffelsuppn essen, na!".
Des nächste auf dera Kartn is "Kotelett". "Kotlett", sogt d´Muatta, "mi ham dahoam grod söiba gschlacht, Kotlett kimma dahoam essn!"
"Aber do!", find der Vadda Wos, "Do steht "Menue"!"
"Des nehma", sogt d´Muatta, "des is schee französisch, des muaß bestimmt wos guats sei!Sie bestoin eana a Menue.

Ois ersts bringt der Ober die Vorsuppn, - Kartoffelsuppe - "Na des is a Betrug", sagt der Vadda, "des iß i net!". D´Muatta würgt sich d´Kartoffelsuppn nei.
Dann kimmt as Hauptgericht - Kotelett - . "Mensch Oide", sagt der Vadda. "des  is ja a Kotlett!". Aber des essens dann doch, da Hunger treibts nei.

Danoch sans rechtschaffen miad und genga in eanere Zimmer.

Im Hotelzimmer nebenan is a Gast krank, hot Koliken und braucht von Dokter an Einlauf.

Der Dokter kimmt in der Nacht, nimmt de falsche Tür und geht beim Vadda nei.
Der Vadda, ganz verschlaffa, loßt si den Einlauf macha und denkt, des g´hört zum bsundern Service vom Hotel.

Danoch hat er a unruhige Nacht und is richti froh, wias am nächsten Dog widder im Zug nach Kolbermoor sitzen.

 Wias widder dahoam san, da verzoin de Zwoa eanern Nachbarn und Bekanntn:

"Fahrts blooß net auf Minka nei, da miaßt´s auf de Strümpf durch d´Stodt laffa.

Wennst beim Karstadt an Schirm kaffa woits, dann miaßt´s erst an Stecka kaffa.

Kafft ´s eich an Spiagl. Dann haun´s den glei im Gschäft no zsamm.

Im Theater miaßt´s den Eintritt nach Gwicht zoin.

Des schlimmste aber is, wenn ma im Hotel sei Kartoffelsuppn net ißt, dann wird oahm de in der Nacht hintn nei blosn!".